Vorbereitung zum Take-off

«Viel Zeit zum Nachdenken bleibt nicht»

 

 

Beide kennen ihn gut, den Moment, in dem sie abheben und fliegen: Niels Hintermann auf seinen Skiern beim legendären Sprung am Hundschopf und Alex Borer im Cockpit seines Flugzeuges auf der Startbahn. Der Schweizer Skirennfahrer und der SWISS Pilot erzählen, wie sie sich aufs Take-off vorbereiten.




 




«Die Vorbereitung beginnt eigentlich schon am Vortag: Da werden die Koffer gepackt und ein erster Blick aufs Wetter geworfen. Die Planung für den Abflug startet dann am Tag selbst. Da erhalten wir elektronisch ein «Package» zugesendet, mit den wichtigsten Daten zu den Flugplätzen, dem Wetter, dem Gewicht des Flugzeugs und der Anzahl Passagiere an Bord. Aufgrund dieser Angaben machen wir die Flugvorbereitungen und entscheiden zum Beispiel, wie viele Tonnen Kerosin wir bestellen wollen. Das Wichtigste für mich ist das Gespräch mit meiner Co-Pilotin oder meinem Co-Piloten. Es kann sein, dass man schon mehrmals mit dieser Person geflogen ist, es kann aber auch jemand komplett Neues sein. Wenn Letzteres der Fall ist, dann ist es für mich wichtig, zuerst den Menschen kennenzulernen und erst anschliessend über den theoretischen Teil zu sprechen».









«Für das Take-off in eurem Sinne, also den Sprung am Hundschopf, benötigt es keine spezielle Vorbereitung. Es ist ein einfacher Sprung. Ein sehr schöner, aber ein einfacher. Davor gibt es zwei grosse Kurven, die das Tempo beim Fahren drosseln. Eigentlich musst du einfach schauen, dass du um diese Kurven kommst. Danach fährst du auch schon auf den Sprung zu. Es ist ein ziemlicher Stress, viel Zeit zum Nachdenken bleibt da nicht. Für das Rennen selbst benötigen wir mit Aufwärmen, Lauf durchgehen, Visualisieren, Strecke besichtigen und vielem mehr, schon einiges an Vorbereitungszeit. Jedes Rennen ist etwas anders, deshalb passe ich die Vorbereitungen an, je nachdem wie ich mich fühle, und was ich in diesem Moment gerade noch brauche.»