Über Turbulenzen auf der Strecke

«Das Ziel ist, irgendwie eine Verbesserung zu erzielen»

 

 

Sie kennen und nutzen die Gesetze der Physik für ihren Beruf wie wenig andere. Doch wie gehen der ein SWISS Pilot und ein der Schweizer Skirennfahrer damit um, wenn die Kräfte der Natur ihnen einmal nicht gut gesinnt sind? Fabian Kofler und Niels Hintermann über Turbulenzen auf der Strecke.




 




«Das Ziel ist immer, irgendwie eine Verbesserung zu erzielen. In der Luft hat das Fliegen selbst Priorität. Bei uns heisst das «FLY, NAV, COM». Das bedeutet: Als Erstes fliegen wir, dann navigieren wir und zum Schluss kommunizieren wir. Wenn es also Turbulenzen gibt, dann versuchen wir zunächst beim Fliegen etwas zu verbessern, indem wir zum Beispiel höher, langsamer oder tiefer fliegen. Danach navigieren wir, das heisst, wir prüfen, ob wir immer noch in die vorgesehene Richtung fliegen können oder ob wir hier etwas anpassen müssen. Und zum Schluss kommt die «COM», also die Kommunikation. Dann informieren wir die Cabin Crew und die Passagiere. Ich werde oft gefragt, wie ich in solchen Situationen mit dem Druck, dem Wissen um die Verantwortung für alle Gäste an Bord, umgehe. In der Ausbildung und dem regelmässigen Training lernen wir, diesen Flieger zu fliegen, im Team zu arbeiten und mit unerwarteten Situationen umzugehen. Wir haben daher eine realistische Einschätzung unserer Fähigkeiten – deshalb spürt man diesen Druck nicht wirklich so direkt, Sekunde für Sekunde, auf dem Flug.»








«Das Wetter ist beim Skifahren natürlich ein wichtiger Faktor. Es kann immer Witterungswechsel geben, auch während des Rennens. Jeder Skisportler ist professionell genug, um damit umgehen zu können. Wenn etwas nicht nach dem Plan verläuft, den man sich im Voraus zurechtgelegt hat, muss man schnell reagieren und Alternativen finden. Schauen, was man ändern, was man verbessern kann. Sei das bei der Position, der Linie, die man fährt oder nach einem Sprung, der viel weiter oder viel weniger weit ging als geplant. Man muss immer ein bisschen adaptieren und richtig reagieren. Einen gewissen Druck, unter allen Bedingungen eine gute Leistung zu zeigen, gibt es natürlich schon. Nicht nur für mich selbst, den Ski-Verband und das Team im Hintergrund, sondern für die gesamte Schweiz – weil schlussendlich repräsentieren wir sie ja auch.»